Hydraulischer Abgleich

Der hydraulische Abgleich einer Heizungsanlage gehört auf jeden Fall zu den effektivsten Maßnahmen die wir haben, um Energie zu sparen. Das liegt zum Einen an der schnellen Umsetzbarkeit und zum Anderen an den relativ geringen Kosten. Auch die Tatsache, dass diese Maßnahme sowohl im Wohngebäude als auch im Nichtwohngebäude eingesetzt werden kann, macht sie besonders interessant. Im Folgenden sollen die technischen Hintergründe des Abgleiches und die Vorgehensweise erläutert werden. Die Finanzkrise neigt sich dem Ende zu und Unternehmer - allen voran die Banken - geben bereits wieder mutige Renditeziele für das laufende Jahr vor.Herr Ackermann von der Deutschen Bank wurde gerade erst für ein Renditeversprechen im Bereich von 20% von der Politik heftig gescholten. Warum eigentlich? Wo es doch sogar Renditen von 50%, ja bis zu 100% pro Jahr gibt und das ganz ohne jedes Risiko. Der „Renditeknüller“ von dem hier die Rede ist, heißt „hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage“ und jeder der eine Anlage besitzt kann dort investieren. Worum handelt es sich bei diesem Abgleich?Bei dem hydraulische Abgleich geht es schlicht darum, jedem Heizkörper nur so viel Energie in Form von heißem Wasser zur Verfügung zu stellen wie er tatsächlich für die Beheizung seines Raumes benötigt. Nicht mehr aber natürlich auch nicht weniger.  Um die Problematik verstehen zu können, müssen wir uns das folgende Bild genauer anschauen: Heizungsanlage vor Durchführung des hydraulischen Abgleiches Die Anlage ist noch nicht abgeglichen und so sucht das Wasser den Weg des geringsten Widerstandes. Dementsprechend wird erst einmal das Wohnzimmer und die Küche im Erdgeschoß warm, dann Bad und Kinderzimmer im Obergeschoß und – falls noch etwas übrig sein sollte fließt auch noch etwas in den Dachraumheizkörper. Eventuell reicht es aber anfangs auch nicht für den Dachheizkörper und so muss erst einmal ein Thermostatventil im Wohnzimmer oder in der Küche schließen (weil es dort inzwischen warm genug geworden ist), damit auch das Dach versorgt werden kann. Auf jeden Fall erfolgt die Beheizung der Räume ungleichmäßig! Zudem werden die Heizkörper im Erdgeschoß, die nahe bei der Pumpe liegen vom Heizungswasser förmlich überrannt, denn es wird viel mehr Wasser durch diese Heizkörper gepumpt als notwendig und die darin enthaltene Wärmeenergie kann auch nicht in der Menge an den Raum abgegeben werden. Die überschüssige Wärme im Wasser geht nun dahin, wo wir sie überhaupt nicht gebrauchen können – in den Rücklauf zum Heizkessel im Keller. Wer weiß, wie ein Brennwertgerät funktioniert weiß auch, das sogleich 11% der im Erdgas enthaltenen Energie nicht mehr nutzbar sind, denn die stehen nur Verfügung, wenn der Rücklauf „kalt“ ist.Zudem erhöht ein heißer Rücklauf auch die Wärmeverluste über die Rohrleitungen denn wir haben nun die doppelte Länge an warmen Leitungen,  den Vor- und den Rücklauf, zum Abstrahlen. Wie löse ich das Problem?Indem ich jedem Heizkörper nur maximal so viel und so heißes Heizungswasser gebe, wie er zum Erwärmen „seines Raumes“ benötigt und, vor allem auch, nur die Wassermenge die so viel Energie enthält, wie er überhaupt an den Raum abgeben kann.Heizungsanlagen mit Hydraulischer Abgleich

Ein konstanter Wasserdruck in der Anlage ist Voraussetzung. Solche elektronischen Pumpen sind in der Lage diese Vorgabe zu erfüllen und sparen dabei auch noch Strom. Das wird durch nur zwei Änderungen an der Heizungsanlage erreicht. Zuerst einmal werden die Ventilunterteile unter den Thermostatköpfen gegen voreinstellbare Heizkörperventile ausgetauscht. Dort wird dann die maximal zulässige Wassermenge für jeden Heizkörper eingestellt, die vorher anhand der Raumgröße, der Raumbeschaffenheit (Fenster, Wandqualität etc.) und der Heizkörpermaße berechnet wurde.  Zum Zweiten muss sichergestellt werden, dass der Druck in der Anlage immer gleich bleibt und das erreicht man am besten durch den Einbau einer elektronisch geregelten Heizungspumpe. Hydraulischer AbgleichDie maximal zulässige Durchflussmenge wird direkt an den Heizkörperventilen eingestellt. Das war dann auch schon alles! Sind Pumpen und Heizkörperventile eingebaut und eingestellt, kann das Energiesparen beginnen. Die enormen Einsparungen ergeben sich dabei durch folgende Einzelwirkungen:

  • Elektronisch geregelte Pumpen verbrauchen bis zu 80% weniger Strom
  • Die Pumpen können kleiner ausfallen denn durch die Berechnung ergibt sich auch die richtige Pumpengroße
  • Geringere Abstrahlungsverluste auf den Rohrleitungen
  • Tendenziell geringere Vorlauftemperaturen im System
  • Besserer Wirkungsgrad der Heizungsanlage durch größere Temperaturspreizung
  • Brennwertnutzen wird möglich

Die Höhe der Einsparung ist bei neueren Gebäuden, die besser gedämmt und auch luftdichter sind, größer, als bei alten eher undichten Gemäuern. Das liegt daran, dass es keine Vorteile mehr bringt die Heizung fein zu justieren, wenn überall maximale Heizleistung benötigt wird.

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